Internationaler Tag der Gebärdensprachen – Interview im Radio Argovia

Gebärdensprache ist Kultur, Identität und viel mehr als Kommunikation. Lasst uns die Gebärdensprache gemeinsam sichtbar machen!

Zum heutigen Tag sprach Roman Probst, Geschäftsführer der Stiftung PROCOM, in der Radio Argovia Morgenshow über spannende Dialekte in der Gebärdensprache.

Radio Argovia:

Schön seid Ihr da, am internationalen Tag der Gebärdensprache heute Dienstag, 23.9.2025. Wir haben ein Interview gemacht mit Roman Probst. Er ist Geschäftsführer von PROCOM, einer Stiftung für Menschen mit einer Hörbehinderung. Da haben wir herausgefunden, mega spannend, dass es auch bei der Gebärdensprache verschiedene Dialekte gibt.

Ja wirklich. Wie in der gesprochenen Sprache gibt es halt auch in der Gebärdensprache einen Basler, Aargauer oder zum Beispiel auch einen Zürcher Dialekt.   

Roman Probst, Geschäftsführer der Stiftung PROCOM:

Ja, das ist so. Es gibt tatsächlich in der Deutschschweizerischen Gebärdensprache regionale Unterschiede. Das kommt von dorther, dass die Schulen für gehörlose Menschen internats-ähnlich und regional organisiert sind. An verschiedenen Standorten gibt es verschiedene Internate, und dort entwickelt sich die Sprache eigenheitlich weiter. Dort entwickelt sich Sprache ganz natürlich kreativ weiter, wie dies in der Lautsprache auch der Fall ist.

Radio Argovia:

Okay. Also in der Gebärdensprache gibt es verschiedene Sprachen. Klar. Und sogar im Schweizerdeutschen gibt es noch Unterschiede. Machen wir mal ein Beispiel mit Brot. Das unterscheidet sich noch ziemlich fest.

Roman Probst, Geschäftsführer der Stiftung PROCOM:

Also Brot wird in Basel und Bern so gebärdet, dass zwei Hände in sich hineingreifen, so wie wenn man einen faustgrossen Stein umfassen würde. Beide Hände greifen ineinander rein. Und in Luzern würde man einen Kreis machen, der von oben nach unten geht. Das ist eine unterschiedliche Gebärde für das gleiche Wort. Das hat sich so entwickelt an den einzelnen Schulen