Bedeutung von Gebärdensprachdolmetschern bei Behörden: Gericht, Polizei und Verwaltung
In einer inklusiven Gesellschaft ist der Zugang zu Information und Kommunikation für alle Menschen essenziell. Für gehörlose und schwerhörige Personen stellt dies jedoch oft eine Herausforderung dar, insbesondere im Kontakt mit Behörden wie Gerichten, der Polizei oder Ämtern. Hier spielen Gebärdensprachdolmetscher eine entscheidende Rolle.
Recht auf barrierefreie Kommunikation
Gemäss der UN-Behindertenrechtskonvention und nationalen Gleichstellungsgesetzen haben gehörlose Menschen ein Recht auf barrierefreie Kommunikation. Das bedeutet, dass sie in amtlichen und rechtlichen Angelegenheiten nicht benachteiligt werden dürfen. Ohne die Unterstützung von Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetschern wären sie in vielen Situationen auf sich allein gestellt, was ihre Rechte erheblich einschränken würde.
Gebärdensprachdolmetscher im Gericht
Im Justizsystem ist eine präzise und eindeutige Kommunikation unerlässlich. Ob als Angeklagte, Zeugen oder Kläger – gehörlose Menschen müssen ihre Aussagen klar verständlich machen und gleichzeitig das Geschehen im Gerichtssaal nachvollziehen können. Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher sorgen dafür, dass alle Informationen in der für die betroffene Person verständlichen Sprache vermittelt werden. Damit tragen sie nicht nur zur Chancengleichheit, sondern auch zur Rechtssicherheit bei.
Unterstützung durch Dolmetscher bei der Polizei
Bei Vernehmungen oder Notrufen ist es für gehörlose Menschen besonders wichtig, dass sie sich unmissverständlich ausdrücken können. Missverständnisse oder Fehlinformationen können schwerwiegende Konsequenzen haben. Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher gewährleisten eine exakte Übersetzung und verhindern, dass Aussagen falsch interpretiert werden. In einigen Ländern gibt es bereits spezialisierte Polizeidienststellen, die mit Gebärdensprachdolmetschern zusammenarbeiten, um eine reibungslose Kommunikation sicherzustellen.
Barrierefreiheit auf Ämtern und bei Behörden
Ob beim Beantragen von Ausweisen, Sozialleistungen oder bei Beratungsgesprächen – Behördenangelegenheiten sind oft komplex und erfordern ein gutes Verständnis der Prozesse. Ohne eine angemessene sprachliche Unterstützung könnten gehörlose Menschen auf Hindernisse stossen, die sie daran hindern ihre Anliegen erfolgreich zu klären. Der Einsatz von Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetschern in Verwaltungen ermöglicht eine gleichberechtigte Teilhabe und fördert das Vertrauen in die Institutionen.
Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten
Trotz gesetzlicher Vorgaben und wachsendem Bewusstsein gibt es in vielen Bereichen noch Defizite. Oft fehlen ausreichend qualifizierte Gebärdensprachdolmetscher, und die Kostenübernahme ist nicht immer geklärt. Zudem sind viele Beamte und Behördenmitarbeiter nicht ausreichend sensibilisiert für die Bedürfnisse gehörloser Menschen. Eine verstärkte Schulung des Personals, sowie eine flächendeckendere Bereitstellung von Dolmetschern würde hier Abhilfe schaffen.
Fazit
Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher sind unverzichtbar, um gehörlosen Menschen den Zugang zu Behörden zu ermöglichen und ihre Rechte wahrzunehmen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Diskriminierung und zur Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft.
Um diese essenzielle Dienstleistung sicherzustellen und echte Barrierefreiheit zu gewährleisten, ist es entscheidend einen Dolmetscher zu organisieren, der die Kommunikation zwischen Hörenden und Gehörlosen ermöglicht. Die Stiftung PROCOM ist die einzige Dolmetschagentur in der Schweiz, die in allen Landesteilen Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher zur Verfügung stellt. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen oder zur Buchung eines Dolmetschers.
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